Lesen Sie hier zunächst, wie Tango und Tanz allgemein unsere Gesundheit fördern.
Weiter unten finden Sie weiterführende Links zu der speziellen Wirkung bei verschiedenen Erkrankungen aus dem neurologischen und psychologischen Spektrum.
Kein fester Grundschritt
Der Tango legt sich nicht auf eine bestimmt Abfolge von Schritten fest. Man tanzt ihn ganz einfach einen Schritt nach dem anderen. Stets achtsam mit sich selbst und dem Übungspartner.
Besonders reizvoll und entschleunigend für Anfänger: Pausen sind jederzeit erlaubt. Der Tango erlaubt es, im Gefühl der Musik oder wenn man sich mal "verheddert" hat einfach eine Pause einzulegen. Dabei schaut man immer gut aus und auch für den Übungs-Partner fühlt sich das Innehalten meist ganz besonders schön an.
Neurobiologische Wirkung der Umarmung
Während einer Umarmung werden besonders viele Neurotransmitter ausgeschüttet. Unter anderem gehört dazu das Oxytozin – bekannt als das „Kuschelhormon“. Oxytozin kann das Immunsystem stärken und besitzt schmerzhemmende Eigenschaften, es mindert depressive Verstimmungen und lässt Wunden schneller heilen. Auch wurden positive Effekte auf einen erhöhten Blutdruck beobachtet* – ein Gewinn, der unter anderem Patienten zu Gute kommt, die durch ihren Bluthochdruck einem erhöhten Schlaganfallrisiko ausgesetzt sind.
Zusätzlich sinkt der Cortisol-Spiegel, unser Stresshormon-Level, und wir entspannen die Muskulatur, die Atmung wird tiefer, der Herzschlag ruhiger.**
Eine Umarmung zu schenken oder zu empfangen bedeutet also, dass wir uns selbst und dem Anderen ein dicke Portion Gesundheitsstärkung schenken.
Wirkung im therapeutischen Gruppenrahmen
Das Erlebnis der Therapie in der als Gruppe aktiviert verstärkt die Oxytozin-Ausschüttung. Schließlich macht man etwas in der Gruppe, etwas Gemeinsames. So wie auch beim gemeinsamen Singen oder musizieren Oxytozin ausgeschüttet wird.***
Ein weiterer Effekt der Gruppendynamik ist, dass die Teilnehmer sich mit Gleichgesinnten vernetzen können. Man hat gemeinsame Themen, Wünsche und Ängste. Diese Gemeinsamkeiten werden kombiniert mit einer angenehmen und herzlichen Kurs-Atmosphäre. So kann die Kursteilnahme neben therapeutischen Effekten auch soziale Veränderungen hervorrufen: viele Teilnehmer berichten, dass sie sich mehr trauen, auf andere zuzugehen und es entstehen neue Kontakte und Freundschaften. Dies wirkt Einsamkeit gezielt entgegen.
* Stacey Colino, The Health Benefits of Hugging, 2016, https://health.usnews.com/health-news/health-wellness/articles/2016-02-03/the-health-benefits-of-hugging (letzter Aufruf: 09.05.2023, 14:10 Uhr)
** Aljoscha Dreisoerner et al., Self-soothing touch and being hugged reduce cortisol responses to stress: A randomized controlled trial on stress, physical touch, and social identity, 2021
*** Jason R. Keeler et al., The neurochemistry and social flow of singing: bonding and oxytocin, 2015
Die positive Wirkung des Argentinischen Tango als therapeutisches Mittel wird seit über 15 Jahren wissenschaftlich erforscht. Besonders bei Parkinson-Erkrankten kann die Anwendung von Tango-basierten Bewegungsangeboten die Symptome und den Umgang mit der Erkrankung verbessern.
Eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse bietet der in der Fachzeitschrift „BMC [BioMed Central] Neurology“ erschienene wissenschaftliche Artikel “Argentine tango in Parkinson disease – a systematic review and meta-analysis“ von Désirée Lötzke der Universität Witten/Herdecke.
Wenn wir musizieren, tanzen oder einfach aufmerksam Musik lauschen, dann gibt es keine andere Aktivität, die unser Gehirn und Nervensystem so tiefgreifend aktiviert. So wurde es in funktionellen MRT-Studien festgestellt. Diese großflächige Aktivierung sorgt dafür, dass bei einem Schlaganfall verloren gegangene Hirnareale kompensiert werden können: Nachbarzellen und -areale übernehmen die Funktionen und Dinge wie Sprache oder Gesichtsmimik kehren langsam zurück. Denn Zellen, die gleichzeitig aktiviert werden, verknüpfen sich besser ("cells that fire together, wire together", nach der Lern-Regel von Donald Hebb).
So ist die Rehabilitation nach einem Schlaganfall unter Einbeziehung von Musik, Stimme, Rhythmus, Melodien oft ganz besonders wirksam. Diese Erfahrung machen nicht nur Neurotango® Practitioner, sondern beispielsweise auch Musik- oder Gesangs-Therapeuten.
Eine Studie über Depressivität, Ängstlichkeit und Stress verglich Tango-Übungen mit Meditations-Training. Beide Gruppen von Studien-Teilnehmern waren anschließend weniger depressiv. Doch war nur die Tango-Gruppe gleichzeitig auch weniger ängstlich und weniger Stress-geplagt.
Nach Studien-Ende durften sich alle Teilnehmer einen Gutschein für wahlweise Tango oder Meditation aussuchen. 97% bevorzugten einen Gutschein für Tango.*
* Quelle: https://www.prevention.com/life/a20436351/tango-dancing-can-ease-stress-anxiety-depression/ (letzter Aufruf: 28.08.23, 18:30)
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Lucia Brunson
i-TANGO | Integrativer Tango
Stuttgart
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